Gemäß der Devise "Gut Ding will Weile haben" hat uns Gisela ganz schön zappeln lassen, ehe sie sich von einem Tag auf den anderen an uns geworfen hat. Aber von vorn.

Die blaue Schönheit kam im Sommer 2024 aus Spanien nach Deutschland und in unser Tierheim. Hier war ihr erster Impuls, sämtliche Kratzbäume und Höhlen auf ihre Versteck-Tauglichkeit hin zu prüfen. Und da solche Kontrollen dem Wohlbefinden der Allgemeinheit dienen, hat sich Gisela pflichtbewusst auch jede Menge Zeit dafür genommen. Wenn wir das Zimmer betraten, hielt sie so lange die Luft an, bis wir nur noch wenige Zentimeter von ihrem Versteck entfernt waren, hechtete dann aus der Dunkelheit quer durch den Raum und durch die Katzenklappe nach draußen. So ging das Spiel wochenlang, monatelang.

Doch als die Tage kürzer wurden, das Herbstlaub zu fallen begann, änderte sich auch Giselas Gemütszustand voll auf Kuschelmodus! Von jetzt auf gleich wurde ihre Fluchtversuche weniger. Irgendwann wartete sie sogar laut maunzend hinter der Zimmertür, wenn wir in der Küche die Fütterung vorbereiteten. Und dann, an einem schönen Tag im Oktober, strich sie uns einfach um die Beine.

Ihre Anschmiegsamkeit kam aus dem Nichts, ist dafür aber umso intensiver. In den letzten Monaten hat sie jede Menge Chancen aufs Ohrenkraulen verpasst und die scheint sie nun alle auf einmal nachholen zu wollen. Mit etwas Geduld auch mit Fremden.

Gisela zeigt sich absolut gruppentauglich, ist sehr sozial und köpfelt auch gern mit ihren Artgenossen. Sehr gut versteht sie sich beispielsweise mit der dreifarbigen Susi, mit der sie sich auch zukünftig ihr Zuhause teilen würde. Andernfalls sollte sich bereits eine freundliche Erstkatze im neuen Heim befinden, die es ebenso wie Gisela eher ruhig mag.

Für sie kommt sowohl die abwechslungsreiche Wohnungshaltung wie auch die spätere Option mit geregeltem Freigang in Frage.