Jeden Tag, an dem Gesine uns ihr Lächeln schenkt, machen unsere Herzen einen unbeschwerten Hüpfer. Denn lange genug war Gesinchen so gar nicht zum Lächeln zumute.

Den Preis für ein Dach über dem Kopf, regelmäßige Mahlzeiten und medizinische Versorgung zahlte die rundgesichtige Katzendame mit ihrer Freiheit. "Zu viel. Alles zu viel!" war ihre Reaktion und so verschanzte sie sich über mehrere Wochen in sich selbst, ließ niemanden an sich heran und blockte unsere Annäherungsversuche vehement ab.

Als Fundkatze wurde sie zu uns gebracht, nachdem sie und weitere Katzen bereits über mehrere Wochen immer wieder an einem Parkplatz in Helmarshausen gefüttert worden waren. Einen ihrer Bettelkollegen traf sie dann unverhofft bei uns wieder: Kater Wooky.

Gesine und Wooky teilen sich nicht nur ihre Vergangenheit (ob sie verwandt, verschwägert oder in der Vergangenheit sogar mal liiert waren - wer weiß das schon?!), sondern auch das positive FIV-Ergebnis auf ihrem Laborbericht.

Mittlerweile weiß die ehemalige Streunerin unseren Vollpensionservice durchaus zu schätzen und dankt es mitunter durch das auffordernde Entgegenstrecken ihres Hinterteils. "Ich erlaube dir, mich zu streicheln, Zweibein!"

Ob sich Gesine noch zu einer echten Schmusebacke mausern wird oder einfach die selbstbestimmte Queen bleibt, die sie ist: Sie sucht Menschen, welche ihr einen artgerechten Platz auf Lebenszeit in abwechslungsreicher Wohnungshaltung bieten können.

Sie lebt bei uns in der mehrköpfigen FIV-WG, wo sie sich durchaus verträglich, nicht streitsüchtig, aber eher "Ich-fokussiert" zeigt. Wir können uns durchaus einen gemeinsamen Auszug von ihr und Kater Wooky vorstellen. Andernfalls sollte sich bereits eine soziale Erstkatze im neuen Zuhause befinden.