Die dicken Sorgenfalten auf seiner Stirn kommen nicht nur von den Bulldoggen-Genen, die sich im Liebeswahn mit einem Chihuahua vermischt haben. Generell neigt Kailo vor allem in neuen Situationen zur Vorsicht und teils auch zur Überforderung.

Abgegeben wurde er bei uns dann genau aus diesem Grund - Sein Mensch war selbst völlig überfordert, kam mit Kailos Unsicherheiten nicht klar und konnte ihm nicht das stabile Umfeld bieten, das er benötigt.

An seine Bezugsperson bindet er sich sehr stark, während er Fremde erst einmal links liegen lässt und den Kontakt meidet. Es braucht schon etwas Überzeugungskraft, um den kleinen Muskelprotz für sich zu gewinnen.

Im vorherigen Zuhause hat er mit Kindern zusammengelebt. Wir können uns gut vorstellen, dass ihm Kleinkinder schnell zu viel werden könnten, er mit größeren bei entsprechendem Handling aber klar kommen würde. Generell wünschen wir uns für ihn Menschen, die bereits über Hundeerfahrung verfügen, seine Stimmungen lesen und ihn sicher führen können.

An der Leine neigt Proleten-Kailo zum Pöbeln, im Direktkontakt entscheidet dann die Sympathie. Bei uns hat er Freundschaft mit den beiden Hunden seiner Hauptpflegerin geschlossen, die etwa in seiner Gewichtsklasse spielen. Von Welpenalter bis zum Einzug ins Tierheim soll er auch zwei feste Hundefreunde gehabt haben. Im Erstkontakt benötigt er viel Hilfe und Anleitung durch seine Menschen, da er sonst sehr übertrieben, prollig und teils übergriffig reagieren kann.

"Kailoni" - wie er hier seines Körperbaus wegen gerufen wird - hat das Potential, ein toller Mitbewohner zu werden, wenn von Anfang an und mit Durchhaltevermögen mit ihm gearbeitet wird. Er ist bestechlich, stubenrein, hat eine Vorliebe für Wasser und kann laut Vorbesitzer schon bis zu drei Stunden allein bleiben. Das Zusammenleben mit Katzen kennt er nicht.

Wir wünschen uns für den süßen Drops, dass er endlich richtig durchatmen, runterfahren und ankommen darf bei Menschen, die ihm Selbstvertrauen und Sicherheit geben.