Blackys bewegtes Leben begann in Ungarn, wo er geschätzt 2009 geboren wurde. 2011 landete er im Tierheim von Kiskunhalas, von welchem aus bald darauf seine Reise nach Deutschland begann.
Zwei kurze Gastauftritte als "Familienhund" hat er hier gehabt. Doch seit Anfang 2013 trägt er ununterbrochen das Prädikat "Tierheimhund". 2017 ist er bei uns in Karlshafen gestrandet und wartet seither auf ein Wunder.

Seine Laufbahn lässt es schon vermuten: Blacky ist nicht everbody's darling, kein Hund, der sich auf jeder Couch heimisch fühlt oder gar "einfach nebenbei mitläuft". Das erste Aufeinandertreffen am Zaun gestaltet er beeindruckend und lautstark. Beim persönlichen Kennenlernen schlägt er dann zwar leisere Töne an, was aber nicht selten daran liegt, dass er schon nach der nächstbesten Gelegenheit späht, in ein Hosenbein zu schnappen.

"Ja, was hat er denn?" Temperament? Keine Erziehung? Oder ist es schlicht der Größenwahn?
Blacky ist mit sich und seiner Umwelt schnell überfordert und hat in der Vergangenheit erfolgreich Lösungsstategien für sich etabliert, die er aus menschlicher Perspektive besser sein lassen sollte. Sein dünnes Nervenkostüm flattert wie eine Fahne im Wind und sein Fass ist schnell mal übervoll.

ABER

Blacky hat auch eine andere Seite. Seine Stärken finden sich im Bereich Outdoor-Abenteuer, welche er am liebsten mit Hundefreundin und Mitbewohnerin Line durchlebt. Draußen im Wald, unten an der Weser oder mit dem Kopf ganz tief im Mauseloch vergisst Blacky seine Sorgen und genießt das Leben in vollen Zügen. Seinen Bezugspersonen folgt er sowohl auf Spaziergänge wie auch aufs Wort (auch wenn er manchmal etwas länger über Sinn und Unsinn dessen nachdenkt).

Eine konstant ruhige und souveräne Anleitung helfen ihm dabei, seine Synapsen richtig zu ordnen und nicht in alte Muster zu verfallen. Aufregung verträgt Blacky nur schwerlich. Gepaart mit seinem Trainingsanspruch in Sachen "Guter Junge" und "Familienhund" sein, erleichtert ihm dies kein Stück die Suche nach dem geeigneten Zuhause.

Wir geben die Hoffnung aber nicht auf, dass Blacky doch nochmal sein großes Los ziehen wird und einen Platz bei ein oder zwei Menschen mit Hundeerfahrung, jeder Menge Lust auf gemeinsames Training und keiner Angst vor Rückschlägen finden wird.

Kinder und Katzen sollten sich nicht im Haushalt befinden. Gegen eine nette Hundedame hätte er bei stimmiger Sympathie aber sicher nichts einzuwenden. Auf gut geführten Social Walks zeigt sich Blacky unproblematisch, jedoch lässt er Pöbeleien seiner Artgenossen nur selten kommentarlos über sich ergehen.

Im gemeinsamen Bauwagen teilen sich Blacky und Line auf vorbildliche Weise den Zugang zu ihren Polstermöbeln. Wo andere Bewohner schon längst auf die Suche nach dem Federkern gegangen wären, genießen die zwei den Luxus von Sessel- und Couchromantik.