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Ausgerechnet unsere „Prinzessin auf der Erbse“ ging nicht mit einem großen Knall.

Ihr Ende war absehbar, zog sich über mehrere Monate und gipfelte in einer letzten Woche voller Emotionen. Genügend Zeit, um Abschied zu nehmen, denken sich die einen. Nie genug Zeit, wenn es um das Zusammensein mit einem liebgewonnenen Schützling geht.


Zimchen war im Juni 2020 von unseren Kollegen aus dem Tierheim Pfullingen zu uns ins Weserbergland umgezogen. Die gebürtige Rumänin hatte von dort aus zwar schon einmal die Reise ins Glück antreten dürfen, kam nach 3,5 gemeinsamen Jahren aber wieder aus der Vermittlung zurück, da sich einige ihrer Ecken und Kanten auf Dauer und trotz anhaltendem Training doch nicht mit dem Alltag vereinbaren ließen. Ihr Zimmer bei uns sollte sie aber nie wieder gegen eine eigene Couch eintauschen dürfen. Das passende Plätzchen kam einfach nicht.


Zima war eine echte Type. Sie legte keinen Wert darauf, mit jedem gut befreundet zu sein oder einen freundlichen ersten Eindruck zu machen. Was sich bei anderen mit dem ersten Kaffee des Tages bessert, war für Zima der Besuch ihres Herzmenschen.


In ihrem Gassigänger Dieter hatte sie nicht nur ihren größten Verehrer, sondern auch ihren sicheren Hafen gefunden. Er hat wesentlich dazu beigetragen, dass Zimi trotz Tierheimstatus jede Menge Glücksgefühle erleben, den Sonnenschein und große Flitzerunden über die Weserwiesen genießen konnte. An seiner Seite war sie eine andere. Gelöst und sorgenbefreit, mit einem dicken Lächeln im sonst so ernsten Gesicht. Er war auch an ihrer Seite, als sie sich gestern in den längsten traumlosen Schlaf gelegt hat.


Schon 2023 wurden Zima beim routinemäßigen Blutcheck sehr schlechte Leber- und Nierenwerte nachgewiesen, die sich trotz Medikamenten und allerhand Zusätzen nicht wieder besserten. Da sie am Futternapf ebenso wählerisch daherkam wie bei der Wahl ihrer Menschenfreunde, war es gar nicht so einfach, ihr Spezialfutter, Tabletten und gut gemeinte Leckereien unterzujubeln. Doch sie kämpfte sich irgendwie durch, war zäh, fand immer noch genügend Energie, um andere Hunde anzupöbeln und mit Dieter über die Felder zu springen… Bis vor wenigen Wochen.


Im letzten Monat konnten wir Zima dabei zusehen, wie sie immer weniger wurde und sich nach und nach auf den Weg machte. Der letzte Gassigang am Wochenende betrug noch wenige hundert Meter, am Montag reichte es für den Ausflug in den Auslauf und am Dienstag dann kam sie nicht mehr auf die Beine. Unsere Tierärztin wusste bereits Bescheid und so fand Zima mit ihrer Hilfe sowie im Beisein ihrer Pflegerin und ihres Gassipaten den Weg auf die andere Seite.


Es macht uns traurig, dass Zima sich einreiht in die Gruppe unserer Schützlinge, für die wir jahrelang erfolglos auf das passende Zuhause warten. So bleibt unsere Hoffnung, dass sie trotz allem ihren Frieden gefunden hat.


Mach’s gut, Zima. Du wirst nicht vergessen! 🖤