Als flinken, dunklen Schatten haben wir Haru kennengelernt. Sein Lieblingsversteck: das blaue Sofa, unter dem er in der Masse verschwinden konnte. Denn dort hockte er nicht allein. Aus Madrid hatte der hübsche Kerl einige Kumpels mitgebracht, von denen sich viele ebenfalls der "Unter der Couch Gang" anschlossen. Doch allzu lange hielt dieser Pakt nicht. Einer nach dem anderen traute sich ins Tageslicht, auch Haru, wenngleich er nach wie vor nicht vor Selbstbewusssein strotzt.

Mit seinen Artgenossen zeigt sich Haru sehr sozial. Er ist harmoniebedürftig, sucht im Gruppenverband Schutz und hat sich - wohl auch seines klopfenden Herzens wegen - noch nicht in Katerspiele verwickeln lassen. Wir wollen nicht ausschließen, dass in ihm auch ein mutiger Löwe steckt, doch derzeit freuen wir uns über die kleinsten Fortschritte.

Wenn wir uns nur zum Werfen von Leckerlies und sonst gar nicht bewegen, traut sich Haru durchaus schon in unsere Nähe, schnuppert unsere Finger ab und stürzt sich waghalsig auf die ausgeworfenen Köder. Anfassen hingegen ist ihm noch zu viel und er entzieht sich jedem weiteren Annäherungsversuch.

Für ihn suchen wir deswegen ein geduldiges Zuhause, wo er nicht bedrängt, sondern mit Fingerspitzengefühl umworben und erobert wird. Bei uns hat er die Möglichkeit nach Belieben zwischen Zimmer und gesichertem Auslauf zu wechseln. Über die Möglichkeit zum geregelten Freigang würde er sich nach erfolgter Eingewöhnung sicherlich auch in Zukunft freuen. Vor allem möchte er im Eigenheim nicht allein sein, sondern entweder einen seiner Kumpels aus dem Tierhafen mitbringen oder auf ein bereits vorhandenes freundliches Ersttier treffen.